Deutsche Bank – Milliarden vom Scheich aus Katar

Deutsche Bank – Milliarden vom Scheich aus KatarMit Unterstützung von einem Scheich aus Katar will die Deutsche Bank sämtliche Zweifel an ihrer Kapitalstärke ausräumen. Mit einer zweiten Kapitalerhöhung innerhalb eines guten Jahres will die Bank acht Milliarden Euro einsammeln. Damit rüstet sich das Institut für neue mögliche Belastungen durch seine Rechtsrisiken und schärfere Regeln. Wie Co-Chef Anshu Jain mitteilte schafft die deutsche Bank damit einen Puffer gegen weitere, nicht hervorsehbare Gegenwinde.

Scheich wird zum größten Aktionär

Mit gut zwei Mrd. Euro wird Scheich Hamad bin Dschassim bin Dschaber al-Thani aus Katar beim Branchenprimus aus Deutschland einsteigen. Damit wird er auf einen Schlag zum größten Aktionär des Konzerns. Im Scheich aus dem Golf-Emirat Katar sieht die Deutsche Bank einen Ankerinvestor mit langfristiger Orientierung. Im Juni, am Ende der Kapitalerhöhung wird er wahrscheinlich fast 6 Prozent der Deutsche Bank-Aktien halten. Der bisherige größte Anteilseigner war mit etwas über 5 Prozent Beteiligung der US-amerikanische Vermögensverwalter Blackrock.

Deutsche Bank – die größte globale Universalbank

In einem ersten Schritt wird der Scheich 60 Mio. neue Aktien zum Preis von je 29,90 Euro erwerben, was der Deutschen Bank 1,75 Mrd. Euro in die Kasse spült. Altaktionäre sind bei der ersten Kapitalerhöhung ausgeschlossen. Bisherige Altaktionäre und auch der Scheich dürfen zugreifen wenn der zweite Teil von 300 Millionen neuen Anteilsscheinen auf den Markt geworfen wird. Die Bezugsfrist läuft wahrscheinlich vom 6. bis 24. Juni. Die harte Kernkapitalquote steigt durch die Kapitalerhöhung von 9,5 auf 11,8 Prozent. Bei der letzten Kapitalerhöhung im April 2013 wurden der Bank 3 Milliarden Euro in die Kasse gespült. Das Thema war für den Vorstand damit eigentlich erledigt, aber diese Rechnung wurde durch einige Rückschläge zunichte gemacht. Die Deutsche Bank hält aber trotz dieser Probleme an ihrem Kurs fest, die größte globale Universalbank zu sein, wie Jain mitteilte. Dies sei auch der Wunsch von Politikern, Aufsichtsbehörden und Kunden.

Gewinnziele für 2015 gesenkt

Zuletzt hatte die Deutsche Bank mit Gegenwind im Tagesgeschäft zu kämpfen. Unter anderem sind die Geschäfte im Investmentbanking spürbar schlechter gelaufen. Außerdem drücken die niedrigen Zinsen auf die Gewinne im Privatkundengeschäft sowie im Bereich Zahlungsabwicklung. Für 2015 hat das Institut in beiden Sparten die angestrebten Gewinnziele gesenkt. Im schlimmsten Fall könnten diese vor Steuern 1,3 Mrd. Euro weniger verdienen als im Jahr 2012 in Aussicht gestellt wurde. Im Investmentbanking ist der Konzern jetzt auch vorsichtiger.

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