Große Investoren glauben wieder an Spanien
Einige große Investoren wie Bill Gates und THS Partners glauben wieder an Spanien. Nach der Bereinigung von Kursschwankungen wiesen spanische Aktien in der zweiten Jahreshälfte im Gegensatz zu anderen Märkten der Industriestaaten eine bessere Entwicklung auf. Der spanische Index IBEX 35 schoss seit Ende Juni 30 Prozent in die Höhe. Unter Berücksichtigung von Preisänderungen legte er 1,75 Prozent zu. Unter 24 Märkten in Industrieländern war das die beste risikogewichtete Entwicklung. Die dritt- und vierthöchsten Erträge verzeichneten Italien und Griechenland nach Finnland. In der zweiten Jahreshälfte haben europäische Aktien um 17 Prozent zugelegt. Allerdings stand dahinter die Zusage vom EZB-Präsidenten Mario Draghi, er werde den Euro verteidigen und die Leitzinsen niedrig halten. Spanien wies währenddessen wieder einen Leitungsbilanzüberschuss auf und die italienische Regierung hat die Vertrauensabstimmung gewonnen. Investitionen in die Euro-Peripherie nehmen vor diesem Hintergrund wieder zu. Der Microsoft Gründer Bill Gates hat zum Beispiel in Spanien Aktien vom Infrastrukturdienstleister Fomento de Construcciones & Contratas gekauft. Das Investmenthaus THS Partners hat einen Anteil am Madrider Baukonzern Sacry erworben. Beide haben damit auf eine Konjunkturerholung gewettet.
Geringere Volatilität treibt risikogewichtete Erträge an
Der Tiefpunkt der spanischen Konjunktur ist vermutlich das dritte Quartal. Aber es wird nach Expertenaussagen wenigstens nicht mehr schlimmer. Anleger könnten den Blick auf die Zukunft richten ohne Schlaglöcher zu befürchten. Unter den Industriemärkten kamen spanische Aktien auf den zweithöchsten Gesamtertrag. Die Volatilität hat abgenommen und das hat die risikogewichteten Erträge angetrieben. Gegenüber der Vorjahresperiode haben sich die Kursschwankungen der IBEX-35-Unternehmen von Ende Juni bis Anfang November um die Hälfte reduziert. Das zeigen Daten von Bloomberg.
Spanien – Überschuss in der Leistungsbilanz
Im dritten Quartal endet die zwei Jahre währende Rezession in Spanien. Die Anstrengungen von Mariano Rajoy, dem spanischen Regierungschef, stärkt das dabei Ordnung in den Staatshaushalt zu bringen und die relativ hohe Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Zwischen Juli und September ist das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal um 0,1 Prozent gestiegen. Den vierten Monat in Folge hat Spanien im August einen Überschuss in der Leistungsbilanz aufgewiesen. Außerdem sind das erste Mal seit drei Jahren die Einzelhandelsumsätze im September wieder angezogen.
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