Hat Intel die Talsohle erreicht?

Hat Intel die Talsohle erreicht? Shininess   pixelio.deIm vergangenen Jahr konnte der weltweit größte Chiphersteller Intel den Abwärtstrend stoppen. Das wichtigste Standbein des Unternehmens bleibt der schrumpfende PC-Markt. Das Unternehmen müsste sich nach neuen Wachstumsfeldern umschauen, aber wo könnten die sein. Mit Zeichen der Stabilisierung in der PC-Sparte hatte der Chipfertiger laut dem Chef Brian Krzanich ein solides viertes Quartal. Die von Intel angefertigten Chips sind immer noch der größte Absatzkanal. Mit den Chips werden Laptops und Desktop-Computer mit dem Windows Betriebssystem ausgestattet. Die PC-Verkäufe sind durch den Boom bei Tablets und Smartphones im vergangenen Jahr kräftig zurückgegangen. Der zähe Start von Windows 8 hat auch keine Erleichterung gebracht. Der Intel Gewinn gab im ganzen vergangenen Jahr um 13 Prozent nach. Im vierten Quartal wurde ein Plus von 2,6 Mrd. Dollar verzeichnet. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das ein Plus von 6 Prozent.

PC-Sparte tritt auf der Stelle

Beim Umsatz erzielte Intel 13,8 Mrd. Dollar. Das ist ein Plus von 3 Prozent. Mit 8,6 Mrd. Dollar verharrte die PC-Sparte praktisch auf dem Niveau des Vorjahres. Mit den Server-Bausteinen ist es kräftig aufwärts gegangen. Hier profitiert Intel vom Trend zum Cloud Computing. Der Bedarf an Servern für Rechenzentren besteht nach wie vor, der Bereich ist mit 3 Mrd. Dollar allerdings nicht fähig die PC-Sparte abzulösen. Hier gibt es aber auch schlechte Nachrichten. Mit 8 Prozent hat sich das Wachstum im Vergleich zu den 12 Prozent im Vorjahr erheblich verlangsamt. In einem Analystengespräch hat der Finanzvorstand Stacy Smith eingeräumt, dass die Verkäufe von Server-Chips durch den Trend der Virtualisierung von Servern beeinträchtigt wird. Mit Hilfe der entsprechenden Software werden bei der Virtualisierung mehrere virtuelle Server auf einem physischen Server angelegt. Die Hardware wird dadurch wesentlich effektiver ausgelastet.

Verhaltende Prognosen für das 1. Quartal

Der rückläufige PC-Markt beeinträchtigte das ganze Jahr. Mit 52,7 Mrd. Dollar ist der Jahresumsatz 1 Prozent niedriger ausgefallen. Der Nettogewinn ist um 13 Prozent auf 9,6 Mrd. Dollar gesunken. Pro Aktie ist der Gewinn lediglich um 11 Prozent gefallen. Das rührt daher, dass Intel 2,1 Mrd. Dollar investiert hat um 94 Mio. Aktien zurückzukaufen. Der Gewinn der auf die verbliebenen Intel Aktien entfällt steigt dadurch. Die Prognosen für das erste Quartal 2014 sind verhalten. Erwartet werden plus-minus 500 Mio. Dollar. Für die Wall Street bietet auch die Prognose der Bruttomarge von 59 Prozent, nach 62 Prozent im vierten Quartal, keinen echten Anreiz.

Edison, der daumennagelgroße Intel-PC

Anfang Januar hat Krzanich auf der CES in Las Vegas seine Idee von der Zukunft des Unternehmens vorgestellt. Den heutigen PC-Chiphersteller positionierte er als das künftige Powerhouse der „connected devices“. Edison war ein Highlight auf der Messe CES. Dabei handelt es sich um einen kompletten PC mit der Größe einer SD-Speicherkarte. Edison verfügt über Bluetooth und WiFi und soll extrem wenig Strom verbrauchen. Der Intel-Chef sieht den daumennagelgroßen PC mit dem Betriebssystem Linux als das Kernelement einer vernetzten Welt. Mitte dieses Jahres soll Edison auf den Markt kommen.

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