Heftige Kritik an expansiver Geldpolitik der EZB

Kritik an expansiver Geldpolitik der EZBIn Deutschland wird die Europäische Zentralbank wegen ihrer expansiven Geldpolitik heftig kritisiert. Es sind vor allem die deutschen Sparer, die sich als Opfer der letzten Senkung vom Leitzins sehen. Von der Geldpolitik der EZB profitieren aus deutscher Sicht in erster Linie die Südeuropäer. Der EZB wird vorgeworfen, dass sie mit den niedrigen Zinsen bewusst Kreditnehmer auf Kosten der Sparer bevorzugt. Es ist sogar schon die Rede von einer kalten Enteignung, von der alle betroffen sind die für das Alter Geld zurückgelegt haben. In der Kritik steht vor allem EZB-Chef Draghi.

Sparer sind keine Verlierer

EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure hat die letzte Zinssenkung verteidigt und die Schlussfolgerungen als nicht angemessen bezeichnet. Er erklärte, dass die niedrigen Zinsen eine Folge der tiefen Rezession sowie der Fragmentierung der Finanzmärkte im Euroraum sind. Höhere Leitzinsen hätten eine verschärfte Rezession, eine verzögerte Erholung und die Erhöhung der deflationären Risiken zur Folge. Seiner Meinung nach sind das alles Gründe warum höhere Zinsen den Sparern schaden würden. Der Zentralbanker betonte, dass die Sparer keine Verlierer der Geldpolitik sind.

Höhere Zinsen gefährden Preisstabilität

Durch höhere Leitzinsen wäre nicht nur die Preisstabilität in Gefahr. Dann würde sich auch die Rezession vertiefen und in Deutschland wären dadurch Arbeitsplätze gefährdet. Der Wohlstand der Sparer hängt in Zukunft in erster Linie von den Reformbemühungen in der Eurozone ab. Das Vertrauen der Sparer und Märkte in Kreditinstitute muss dringend wieder hergestellt werden, denn Europa braucht eine funktionierende Bankenunion. In einem Radiointerview hat Coeure erklärt, dass weitere Zinssenkungen folgen könnten.

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