RWE macht erstmals Verluste in der Nachkriegszeit

RWE macht erstmals Verluste in der NachkriegszeitIm vergangenen Jahr hat der Versorger RWE das erste Mal in der Nachkriegszeit Verluste gemacht. Grund waren die hohen Abschreibungen auf Kraftwerke. Jetzt sollen bis zum Jahr 2016 etwa 5400 Arbeitsplätze abgebaut werden, so dass die Belegschaft auf 61.000 Mitarbeiter schrumpft. Bis Ende 2014 gilt noch eine Vereinbarung mit der betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind. Diese Abmachung soll laut dem RWE Personalvorstand Uwe Tigges nicht verlängert werden. Für den großen Umbau braucht RWE Flexibilität und deshalb soll der Kündigungsschutz nicht verlängert werden. Schon seit längerem laufen Verhandlungen über die Vereinbarung, bislang allerdings ergebnislos.

Zentrale in Essen soll eventuell verkauft werden

Offenbar denkt die Geschäftsführung von RWE sogar darüber nach die Zentrale in Essen zu verkaufen. Der Turm wurde erst im Jahr 1997 bezogen ist aber laut Tigger wegen der runden Architektur für eine moderne Konzernverwaltung grundsätzlich ungeeignet. Laut Tigger hat der Turm zu viele fensterlose Räume in der Mitte und zu viele Freiflächen. Der 127m hohe Turm wurde vom Düsseldorfer Architekten Christoph Ingenhoven unter Berücksichtigung von ökologischen Prinzipien konstruiert. Laut RWE handelt es sich beim Turm um das höchste Bürogebäude im Ruhrgebiet, das sich in der Region zu einem Wahrzeichen entwickelt hat.

Umsatz mit konventioneller Stromerzeugung stark eingebrochen

Die Energiewende macht RWE schwer zu schaffen. Zum ersten Mal seit über 60 Jahren weist der Versorger einen Verlust von nahezu 2,8 Mrd. Euro aus. Für dieses Jahr werden weitere Einbußen erwartet. Das Geschäft mit der konventionellen Stromerzeugung ist um fast 60 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro eingebrochen, unter anderem auch weil der Versorger vergangenes Jahr für CO2-Zertifikate bezahlen musste. Die gesamte Stromerzeugung ist um 5 Prozent auf 217 Mrd. Kilowattstunden zurückgegangen. Wegen mangelnder Rentabilität hat RWE bereits mehrere Kohlekraftwerke vom Netz genommen. In diesem Jahr könnte sich die Zahl noch erhöhen. Beim nachhaltigen Ergebnis hat der RWE-Konzern weniger verdient, als im Jahr 2012. Der Umsatz hat aber auf gut 54 Mrd. Euro zugelegt. Für dieses Jahr rechnet der gebeutelte Versorger mit einer Verschlechterung des Geschäftsergebnisses. Es wird ein nachhaltiges Nettoergebnis von 1,3 bis 1,5 Mrd. Euro erwartet, was 1 Mrd. weniger ist als in 2013.

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