Telefónica Deutschland übernimmt E-Plus
Die Europäische Kommission hat dem Plan vom o2-Unternehmen Telefónica Deutschland zur Übernahme von E-Plus zugestimmt. Damit wird aus dem über jahrzehntelang marktdominierenden Mobilfunkquartett ein Trio. Fachleute zeigten sich zuerst skeptisch als der Übernahmeplan bekannt wurde. E-Plus hat die gesamte Branche mit Tiefpreisangeboten und –modellen immer wieder unter Druck gesetzt. Es wurde befürchtet, dass durch die Übernahme der Wettbewerb gebremst wird. Für die virtuellen Netzbetreiber wie 1&1 oder Drillisch drohten Anreize zu entfallen. Diese Netzbetreiber nutzen bisher das Netz von E-Plus und o2 und gewährten auch der neuen Mobilfunkgeneration (4G) Zugang zu leistungsfähigen Produkten. Gerade dieser Aspekt war es den Europa in den Mittelpunkt seiner Genehmigung gestellt hat.
Drillisch übernimmt Netzkapazitäten
Telefónica Deutschland hat sich dazu verpflichtet die bereits bestehenden Vereinbarungen mit diesen Großkunden auszuweiten. Drillisch verfügt über kein eigenes Netz und soll noch vor dem Abschluss der Übernahme von E-Plus 20 Prozent der Netzkapazitäten übernehmen. Das Unternehmen hat zusätzlich die Option auf weitere 10 Prozent. Der Vertrag tritt in Kraft sobald die EU-Kommission bestätigt, dass alle Auflagen und Verpflichtungen erfüllt sind die mit der Genehmigung in Verbindung stehen. Zusätzlich werden die bestehenden Verträge mit Providern bis ins Jahr 2025 verlängert sowie der Wechsel zu einem der anderen Netzbetreiber erleichtert. Für Analysten, Drillisch sowie die 1&1-Muttergesellschaft United Internet sind das gute Nachrichten. Für Drillisch wurde eine Kaufempfehlung ausgegeben. Aktuell notiert weit über dem Kurs von Juli 2013. Angesichts des Vorleistungsvertrages mit Telefónica Deutschland sehen gute Chancen in neue Dimensionen vorzustoßen.
Die Neuordnung ist für Telekom und Vodafone weniger gut
Die Börsenentwicklung für United Internet und Freenet ist nach der Zustimmung aus Brüssel nicht ganz so gut verlaufen. Gründe hierfür sind noch nicht bekannt. Telefónica Deutschland wird auf jeden Fall als der größte Gewinner der Konsolidierung im Mobilfunkmarkt sein. Da die Aktien der Mobilfunk-Wiederverkäufer United Internet und Freenet nach Aussage einer Analystin der Commerzbank zu Unrecht abgestraft wurden, sollten diese sich wieder erholen. Für die großen Konkurrenten die Deutsche Telekom und Vodafone ist diese Neuordnung der Branche laut Analysten vermutlich weniger positiv. Bislang waren die beiden unangefochtene Marktführer, an denen jetzt der neu geschaffene Verbund mit etwa 45 Mio. Kunden vorbeizieht.
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