Verbraucher retten deutsche Wirtschaft vor dem Absturz
Die deutsche Wirtschaft wurde im vergangenen Jahr von den Verbrauchern vor dem Absturz bewahrt. Wegen der Rezession hat das Bruttoinlandsprodukt deshalb in einigen Teilen von Europa dennoch 0,4 Prozent zugelegt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte liegt das Wachstum abermals deutlich unter dem sowieso schwachen Niveau von 2012. In Europa liegt Deutschland aber vorne. Im Schnitt haben Ökonomen mit 0,5 Prozent Plus gerechnet. Die Prognosen für 2014 sind wesentlich optimistischer. Es werden bis zu 2 Prozent Plus erwartet.
Exportmotor komplett ausgefallen
Das erste Mal seit der tiefen Rezession im Jahr 2009 ist der traditionell starke Exportmotor als Antrieb für die Konjunktur der größten europäischen Volkswirtschaft komplett ausgefallen. Die Einfuhren legten mit 1,3 Prozent deutlich stärker zu als die Exporte mit 0,6 Prozent und somit muss in der Gesamtrechnung ein negativer Außenbetrag verbucht werden. Statistiker des Bundes haben den Bremseffekt mit minus 0,3 Prozentpunkten beziffert. Die deutsche Wirtschaft wurde laut dem Präsident des Bundesamtes offensichtlich von der anhaltenden Rezession in einigen europäischen Ländern sowie der gebremsten weltwirtschaftlichen Entwicklung belastet. Von den Investitionen kamen auch keine positiven Impulse. Die einzige Stütze des BIP-Wachstums war der inländische Konsum mit einem Plus von 0,7 Prozentpunkten. Neben den Ausgaben der privaten Haushalte machte sich die Zunahme vom staatlichen Konsum positiv bemerkbar. Mit 57,5 Prozent tragen die Verbraucher den größten Anteil zur deutschen Wirtschaftsleistung bei.
Höchststand bei den Erwerbstätigen
Neben der moderaten Inflationsrate von vermutlich 1,5 Prozent bezeichnete Egeler die Entwicklung am Arbeitsmarkts als sehr erstaunlich. Mit 41,8 Millionen Arbeitnehmern gab es bereits das siebte Jahr in Folge bei der Zahl der Erwerbstätigen einen Höchststand. Die Arbeitslosigkeit war damit im vergangenen Jahr so niedrig wie noch nie seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Gemessen an der gesamten Schwäche der europäischen Wirtschaft haben die robuste Konjunktur und die Rekordbeschäftigung dem deutschen Staat im Jahr 2013 abermals geholfen die EU-Defizitgrenze von bis zu 3 Prozent vom BIP einzuhalten. Die Überschüsse der Sozialversicherungen und Kommunen sowie die rückläufigen Defizite von Bund und Ländern haben dazu beigetragen, dass der Fehlbetrag nur 1,7 Milliarden Euro betrug. Gemessen am BIP von 2012 entspricht das 0,1 Prozent Minus. Der deutsche Staat hatte in 2012 ein Plus von 0,1 Prozent erwirtschaftet. Im Jahr 2011 waren es 0,8 Prozent Minus.
Positive Zukunftsaussichten
Die Ökonomen erwarten für das neue Jahr, dass die Konjunktur deutlich anzieht. Es wird mit etwa 1,5 bis 2 Prozent gerechnet. Aus aktueller Sicht wird der deutschen Wirtschaft für das Jahr 2015 ein ähnliches Wachstum zugetraut. Vom erhofften Schub im vierten Quartal 2013 ist bisher kaum etwas zu spüren. Die ersten Daten für Oktober bis Dezember wollen die Statistiker offiziell erst am 14. Februar bekanntgeben. In einer Schätzung wird aber davon ausgegangen, dass das Bruttoinlandprodukt im Vergleich zum dritten Quartal um ca. ein Viertel Prozent zugelegt hat.
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